Fachtagung "Fluch und Segen der Familie" am 11.03.2017 in Stadtroda
Liebe Kolleginnen und Kollegen, werte Gäste!
Unsere Lebensweise wie auch die Entstehung und Bewältigung gesundheitlicher Probleme wird auf die Entwicklungsbedingungen in den ersten Lebensjahren zurückgeführt. Die Bedeutung der Beziehung zu Mutter und Vater werden dabei zentral betont, wobei es sich um Rollenvorstellungen handelt, die auf die gesellschaftlichen Bedingungen des 19. Jahrhunderts zurückgehen. Gleichwohl haben sich die familiären Verhältnisse nachhaltig verändert. Großfamilien mit 10 – 15 Kindern und mehreren Generationen unter einem Dach sind heute eine Seltenheit. Die Beziehung zur Mutter hat damit in unserem Erziehungsalltag eine exklusive Bedeutung bekommen. Aber auch die Rolle des Vaters wird z. Bsp. mit der Einführung der Elternzeit neu bewertet. Parallel dazu entstehen mit der Liberalisierung der Ehe und der Geschlechtsidentität neue familiäre Systeme: Patchwork-Familien gehören zum Alltag, homosexuelle Paare gründen Familien und ziehen Kinder groß.
Mit der kommenden Tagung wollen wir der Frage nachgehen, welche Art Mütterlichkeit und Väterlichkeit einen positiven Einfluss auf die kindliche Entwicklung hat. Was wirkt sich negativ aus? Welche Folgen haben die neuen Formen familiärer Systeme? Die Rolle der Geschwister taucht in unserem Verständnis prägender Beziehungen und in den psychotherapeutischen Behandlungen bisher nur wenig auf. Dabei können Geschwister durch ihre Präsenz in der kindlichen Entwicklung einen prägenden Einfluss haben.
In gewohnter Weise werden die Vortragsthemen durch die Seminare am Nachmittag vertieft. Wir möchten Sie bitten, sich bereits vor der Tagung für die Seminare anzumelden. Die Balint-Gruppenarbeit wurde diesmal auf den Freitag vorverlegt, um die Teilnahme an der Tagung auch am Nachmittag zu ermöglichen. Wir bitten alle Interessenten sich für die Balint-Gruppen bis zum 24.02.2017 anzumelden.
Wir möchten an dieser Stelle allen an der Vorbereitung der Tagung beteiligten Helfern herzlich danken. Unser Dank gilt auch dem Asklepios Fachklinikum Stadtroda, dessen großzügiger Beitrag unser Beisammensein im gewohnten Rahmen ermöglicht.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!